Darstellung von roten und weißen Blutkörperchen im körpereigenen Blut als Basis für die Eigenbluttherapie.

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Eigenbluttherapie: Innovative Behandlung bei Knie-, Rücken- und Gelenkschmerzen

Medizinische Blutabnahme aus dem Arm zur Vorbereitung der Eigenbluttherapie.

Was ist eine Eigenbluttherapie?

Die Eigenbluttherapie ist eine medizinische Behandlungsmethode, bei der körpereigenes Blut der Patient:innen genutzt wird, um entzündungsbedingte Schmerzen zu lindern oder Heilungsprozesse gezielt zu fördern. Das entnommene Blut wird aufbereitet und anschließend direkt wieder injiziert.

Besonders im Bereich der Orthopädie und Schmerztherapie spielt die Eigenbluttherapie eine zunehmend wichtige Rolle, beispielsweise zur Behandlung von Kniegelenkbeschwerden oder Arthrose, aber auch bei Sportverletzungen und Rückenschmerzen.

Eine besonders häufig eingesetzte Variante ist die ACP-Therapie (Autologes Conditioniertes Plasma), bei der gezielt in den Blutplättchen enthaltene Wachstumsfaktoren gewonnen und zur Regeneration eingesetzt werden.

Wie lange dauert eine Eigenblutbehandlung und wie oft muss sie durchgeführt werden?

Wie oft eine Eigenblutbehandlung notwendig ist, hängt von der individuellen Diagnose und Schwere der Erkrankung ab. Die ambulante Behandlung dauert in der Regel ca. 30 Minuten. Oft sind mehrere Sitzungen erforderlich, um eine spürbare Linderung der Beschwerden zu erzielen. Meistens wird empfohlen, über einen Zeitraum von mehreren Wochen eine Anwendung wöchentlich durchzuführen.

Diese Frequenz kann basierend auf dem Heilungsfortschritt und den Bedürfnissen der Patient:innen angepasst werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Individuelle Beratung und Behandlungsplanung für die Eigenbluttherapie.

Ihr behandelnder Arzt bzw. Ihre behandelnde Ärztin erstellt mit Ihnen einen Behandlungsplan, der an Ihre Bedürfnisse und Möglichkeiten angepasst ist.

Die Anwendung der Eigenbluttherapie bei Knie-, Rücken- und Gelenkschmerzen

Ein bewährter Ansatz besonders bei Arthrose

Wie funktioniert die Eigenbluttherapie?

Im Rahmen der Eigenbluttherapie wird den Patient:innen in der Regel eine kleine Menge Blut entnommen. Je nach Verfahren erfolgt anschließend eine spezielle Aufbereitung des Bluts durch Zentrifugation zur Trennung der unterschiedlichen Blutbestandteile. Das aufbereitete Blut wird anschließend direkt an die betroffene Stelle injiziert.

Bei Knie- und Gelenkbeschwerden sowie Rückenschmerzen richtet sich der Fokus häufig auf die sogenannte PRP-Therapie (Platelet-Rich Plasma, plättchenreiches Plasma). Hier werden besonders die Blutplättchen und die darin enthaltenen Wachstumsfaktoren isoliert, da diese nachweislich zur Förderung von Geweberegeneration, Heilung und Entzündungshemmung beitragen.

Darüber hinaus wird die Wirkung auf den Knorpelstoffwechsel betont. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, entzündliche Prozesse einzudämmen sowie den natürlichen Wiederaufbau von Knorpel- und Bindegewebe zu unterstützen.

Was steckt in unserem Blut?

Blut besteht aus verschiedenen Bestandteilen mit wichtigen Aufgaben im Körper.

Die roten Blutkörperchen transportieren Sauerstoff und geben dem Blut seine typische Farbe. Die weißen Blutkörperchen – auch Leukozyten genannt – sind Teil des Immunsystems und bekämpfen Krankheitserreger wie Viren und Bakterien, sind aber auch für Entzündungen und die damit verbundenen Schmerzen verantwortlich.

Thrombozyten, also Blutplättchen, helfen bei der Blutgerinnung und sorgen dafür, dass Wunden sich schnell schließen. Sie enthalten eine hohe Menge und Konzentration an Wachstumsfaktoren, also Signalstoffen, die entscheidend sind, um Entzündungen zu regulieren, sowie den Aufbau bzw. die Regeneration eines Gewebes einzuleiten.

Alle diese Zellen schwimmen im Blutplasma, einer gelblichen Flüssigkeit, die zusätzlich Nährstoffe, Hormone und andere wichtige Stoffe transportiert.

ACP-Spritze mit aufbereitetem Plasma nach Zentrifugation zur Vorbereitung der Eigenbluttherapie.

Einsatzgebiete der Eigenbluttherapie

Die Eigenbluttherapie hat sich vor allem bei folgenden Beschwerden und Erkrankungen etabliert:

  • Kniearthrose und andere Formen der Arthrose
  • Sehnen- und Bänderverletzungen (z. B. Kreuzband, Achillessehne)
  • Chronische Entzündungen oder Reizzustände der Gelenke
  • Überlastungs- und Verschleißerscheinungen
  • Sportverletzungen wie Muskelzerrungen oder Rupturen

Die Eigenbluttherapie ist vor allem interessant für Patient:innen, die aktiv dem Gelenkverschleiß entgegenwirken wollen, um ihre Lebensqualität zu erhalten und einen Gelenkersatz möglichst lange hinauszuzögern.

Zudem gewinnt die Eigenbluttherapie auch in anderen Fachbereichen, wie der Dermatologie (z. B. zur Förderung des Haarwuchses oder bei Wundheilungsstörungen), zunehmend an Bedeutung.

Plättchenreiches Plasma (PRP) als modernes Verfahren der Eigenbluttherapie

Was ist eine PRP-Therapie?

Die PRP-Therapie (Platelet-Rich Plasma, plättchenreiches Plasma) ist eine Form der Eigenblutbehandlung, bei der das Blut der Patient:innen so aufbereitet wird, dass ein besonders hoher Anteil an Blutplättchen und Wachstumsfaktoren entsteht.

Hierzu wird das entnommene Blut zentrifugiert, um Plasma und Thrombozyten von den anderen Blutbestandteilen zu trennen. Das daraus gewonnene Konzentrat, also das plättchenreiche Plasma, wird in das betroffene Gewebe, etwa das Kniegelenk, injiziert.

Der therapeutische Effekt entsteht durch die hohe Konzentration an Wachstumsfaktoren, die die Zellregeneration und Heilungsprozesse gezielt anstoßen. PRP gilt als besonders vielversprechend bei degenerativen Gelenkerkrankungen wie Arthrose, da es den Knorpelstoffwechsel anregt und entzündungshemmend wirkt.

Viele Patient:innen berichten von einer deutlichen Reduktion der Schmerzen und einer verbesserten Gelenkfunktion nach mehreren Anwendungen.

Älterer Mann bei einer sportlichen Dehnübung im Park zur Unterstützung der Regeneration nach Eigenbluttherapie.

Vorteile der PRP-Therapie: 

  • Verwendung von körpereigenem Material, dadurch minimales Allergierisiko
  • Stimulation natürlicher Heilungsprozesse
  • Ambulante Durchführung
  • Geringe Nebenwirkungen


Weitere Infos zur PRP Behandlung finden Sie in unserem Blogbeitrag: Die PRP Behandlung erklärt: Alles rund um Platelet Rich Plasma (PRP)

Wie funktioniert die ACP-Therapie?

Die ACP-Therapie (Autologous Conditioned Plasma) ist die Form der Eigenbluttherapie, bei der die größte klinische Erfahrung und der beste Nachweis des Nutzens für Patient:innen existiert.

Durch ein spezielles Doppelkammer-Spritzensystem wird das entzündungshemmende Plasma direkt nach der Entnahme separiert und kann unmittelbar in die betroffene Region injiziert werden. Die ACP-Therapie wird gerne bei leichten bis moderaten Arthrosestadien sowie bei Sportverletzungen und Rückenschmerzen eingesetzt.

Im Vergleich zur klassischen PRP-Therapie gilt sie als noch schonender und zeitsparender, da die Aufbereitung und Injektion in einer Sitzung stattfinden und das Risiko einer Kontamination durch das geschlossene System minimiert wird.

Dies ist für die ACP-Therapie in über 170 klinischen Studien nachgewiesen.

ACP-Doppelspritzen-System für die Aufbereitung der verschiedenen Blutbestandteile für die Eigenbluttherapie.

Vorteile der Behandlung mit ACP: 

Schnelle Wirkung: Viele Patient:innen berichten bereits innerhalb einer Woche nach der ersten Anwendung von spürbarer Schmerzlinderung.

Einfach und ambulant: Die Behandlung findet direkt in der Arztpraxis statt, dauert etwa 15 bis 30 Minuten und wird in der Regel 3- bis 5-mal im wöchentlichen Abstand durchgeführt.

Gut verträglich: Die ACP-Therapie kommt ohne Kortison und andere körperfremde Stoffe aus und ist bislang frei von bekannten Nebenwirkungen. Sie kann bei Bedarf beliebig oft wiederholt werden.

Natürlich und biologisch: Die Wirkstoffe stammen aus dem eigenen Blut und sind daher zu 100 % körperverträglich. Die körpereigenen Heilungsprozesse werden gezielt aktiviert.

Steril und sicher: Das Blut wird in einem geschlossenen, sterilen System aufbereitet, geschützt vor äußeren Einflüssen und Infektionen.

Weitere Infos zur ACP-Therapie bei Arthrose finden Sie hier: Effektive ACP-Therapie bei Arthrose - Neue Behandlungswege

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen einer Behandlung mit Eigenblut

Welche häufigen Nebenwirkungen hat eine Eigenbluttherapie?

Obwohl die Eigenbluttherapie als sehr gut verträglich gilt, können, wie bei jeder Injektion, auch hier Nebenwirkungen auftreten. Diese sind meist mild, kurzfristig und selten schwerwiegend.

Zu den häufigsten unerwünschten Reaktionen zählen:

  • Schwellung, Rötung oder Druckempfindlichkeit an der Einstichstelle
  • Vorübergehende Schmerzen oder Spannungsgefühl im behandelten Gelenk
  • Leichte Blutergüsse (Hämatome)
  • In seltenen Fällen Entzündungen oder Infektionen

In vielen Fällen kann durch die gezielte Anwendung dieser Therapieformen eine Operation hinausgezögert oder sogar vermieden werden. Da ausschließlich körpereigenes Material verwendet wird, besteht kein Risiko für allergische Reaktionen oder Abstoßungsreaktionen durch Fremdeiweiße.

Dennoch sollten Patient:innen nach der Behandlung das behandelte Gelenk schonen und auf mögliche Reaktionen achten.

Wann sollte eine Eigenbluttherapie vermieden werden?

Bestimmte Bedingungen oder Vorerkrankungen können gegen die Anwendung der Eigenbluttherapie sprechen.

Sie ist nicht oder nur eingeschränkt geeignet für:

  • Akute oder chronische Infektionen im Körper
  • Blutgerinnungsstörungen oder Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten
  • Schwere systemische Erkrankungen (z. B. bestimmte Autoimmunerkrankungen)
  • Schwangere und stillende Frauen (mangelnde Daten zur Sicherheit)
  • Patient:innen mit Tumorerkrankungen oder bestimmten Bluterkrankungen

Vor der Entscheidung für eine Eigenbluttherapie sollte stets eine ausführliche Anamnese und Beratung durch einen erfahrenen Facharzt bzw. eine erfahrene Fachärztin erfolgen.

Der Einfluss der Eigenblutbehandlung auf die moderne Orthopädie

Die Eigenbluttherapie gewinnt in der orthopädischen Praxis zunehmend an Bedeutung als ergänzende Maßnahme zu invasiven Verfahren. Studien zeigen, dass sie Heilungsprozesse fördern und in bestimmten Fällen dazu beitragen kann, Operationen hinauszuzögern oder zu vermeiden.  

Häufig werden Eigenblut und Hyaluronsäure zusammen angewendet, um gezielt die körpereigenen Regenerationsprozesse zu fördern. Diese Kombination kann den Bedarf an operativen Eingriffen reduzieren und gleichzeitig die Lebensqualität der Patient:innen durch effektive Schmerzlinderung erheblich verbessern.

Die behandelnden Ärzt:innen können individuell entscheiden, welche Methode zur Erreichung optimaler Ergebnisse am besten geeignet ist.

Was kostet eine Eigenbluttherapie?

Die Kosten für eine Eigenbluttherapie variieren je nach angewendetem Verfahren, Umfang der Behandlung und individuellen Faktoren wie Anzahl der Sitzungen und Zusatzleistungen. Im Allgemeinen beginnen die Preise pro Anwendung bei ca. 120 Euro, wobei in der Regel mehrere Behandlungen notwendig sind, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Da es sich um eine alternative Heilmethode handelt, werden die Kosten im Allgemeinen nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Private Krankenversicherungen erstatten die Leistungen mitunter nach Einzelfallprüfung. Es empfiehlt sich, die Kostenerstattung vorab mit der eigenen Versicherung abzuklären.

Was sollte man vor der Behandlung wissen?

Der erste Schritt zur Eigenbluttherapie

Wer eine Eigenbluttherapie in Erwägung zieht, sollte zunächst einen Termin bei einem bzw. einer fachkundigen Orthopäd:in, Schmerztherapeut:in oder Sportmediziner:in vereinbaren. Bei diesem Termin werden die individuellen Beschwerden, bestehende Vorerkrankungen und Therapieziele besprochen.

Im Anschluss wird gemeinsam entschieden, welches Verfahren und welcher Behandlungsplan am besten geeignet sind. Die Behandlung selbst erfolgt in der Regel ambulant, sodass die Patient:innen nach kurzer Erholung wieder nach Hause gehen können.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Eigenbluttherapie

Zahlreiche wissenschaftliche Studien zur Eigenbluttherapie belegen die Wirksamkeit der ACP-Therapie bei der Behandlung verschiedenster Erkrankungen und Verletzungen – insbesondere bei Arthrose, Sportverletzungen und Rückenschmerzen.

Mann joggt auf auf einem Naturpfad mit Knieschiene und ist wieder aktiv nach einer Eigenbluttherapie.

Damit hat sich die Methode als eine besonders effektive und natürliche Alternative zu konventionellen Behandlungsansätzen etabliert.

Einen Überblick zur aktuellen Studienlage zur ACP-Therapie finden Sie unter „Referenzen“ weiter unten auf der Seite.

Wie läuft eine ärztliche Beratung zur Eigenbluttherapie ab?

Ärzt:innen mit Erfahrung in Eigenblutverfahren beraten individuell und transparent. Dabei geht es um Nutzen, Risiken und mögliche Alternativen. Auch begleitende Maßnahmen wie Physiotherapie oder Bewegung werden besprochen.

Typische Inhalte der Beratung zur Eigenbluttherapie:

  • Anamnese und Diagnose
  • Erklärung der verschiedenen Eigenblutverfahren
  • Abwägung von Nutzen und Risiko
  • Gemeinsame Festlegung der Therapieziele
  • Aufklärung über Nachsorge und begleitende Therapien

Fazit

Die Eigenbluttherapie ist bei Kniearthrose und anderen Gelenkbeschwerden sowie nach einer OP eine natürliche und schonende Option zur Schmerzreduktion und Förderung der Heilung.

Gerade in der Arthrosetherapie gilt PRP mittlerweile als eine der zentralen Säulen der Behandlung, die durch ihre nachgewiesene Wirkung weiter an Bedeutung gewinnt.

Eine fundierte Beratung durch erfahrene Ärzt:innen hilft, die Therapie sinnvoll und verantwortungsvoll einzusetzen.

Eine Ärztin berät eine ältere Patientin zur Eigenbluttherapie.

Fachärzt:innen für Eigenbluttherapie in der Nähe

Immer mehr orthopädische Praxen sowie spezialisierte Schmerz- und Sportmediziner:innen bieten Eigenbluttherapien an. Eine gezielte Onlinesuche nach Begriffen wie „Eigenbluttherapie Knie“ oder „ACP-Therapie Arthrose“ in Kombination mit dem eigenen Wohnort kann helfen, passende Ärzt:innen in Ihrer Nähe zu finden.

Wichtig bei der Auswahl sind Qualifikation, Erfahrung und eine persönliche Beratung im Vorfeld. Empfehlungen von anderen Patient:innen, Online-Bewertungen oder die Einschätzung durch Hausärzt:innen bieten zusätzliche Orientierung.

Über die Arztsuche auf unserer Website können Sie gezielt nach Fachärzt:innen für die ACP-Therapie in Ihrer Nähe suchen:

Was ist eine Eigenbluttherapie?

Die Eigenbluttherapie ist eine medizinische Behandlungsmethode, bei der körpereigenes Blut der Patient:innen genutzt wird, um entzündungsbedingte Schmerzen zu lindern oder Heilungsprozesse gezielt zu fördern. Das entnommene Blut wird aufbereitet und anschließend direkt wieder injiziert.

Besonders im Bereich der Orthopädie und Schmerztherapie spielt die Eigenbluttherapie eine zunehmend wichtige Rolle, beispielsweise zur Behandlung von Kniegelenkbeschwerden oder Arthrose, aber auch bei Sportverletzungen und Rückenschmerzen.

Eine besonders häufig eingesetzte Variante ist die ACP-Therapie (Autologes Conditioniertes Plasma), bei der gezielt in den Blutplättchen enthaltene Wachstumsfaktoren gewonnen und zur Regeneration eingesetzt werden.

Wie lange dauert eine Eigenblutbehandlung und wie oft muss sie durchgeführt werden?

Wie oft eine Eigenblutbehandlung notwendig ist, hängt von der individuellen Diagnose und Schwere der Erkrankung ab. Die ambulante Behandlung dauert in der Regel ca. 30 Minuten. Oft sind mehrere Sitzungen erforderlich, um eine spürbare Linderung der Beschwerden zu erzielen. Meistens wird empfohlen, über einen Zeitraum von mehreren Wochen eine Anwendung wöchentlich durchzuführen.

Diese Frequenz kann basierend auf dem Heilungsfortschritt und den Bedürfnissen der Patient:innen angepasst werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Individuelle Beratung und Behandlungsplanung für die Eigenbluttherapie.

Ihr behandelnder Arzt bzw. Ihre behandelnde Ärztin erstellt mit Ihnen einen Behandlungsplan, der an Ihre Bedürfnisse und Möglichkeiten angepasst ist.

Die Anwendung der Eigenbluttherapie bei Knie-, Rücken- und Gelenkschmerzen

Ein bewährter Ansatz besonders bei Arthrose

Wie funktioniert die Eigenbluttherapie?

Im Rahmen der Eigenbluttherapie wird den Patient:innen in der Regel eine kleine Menge Blut entnommen. Je nach Verfahren erfolgt anschließend eine spezielle Aufbereitung des Bluts durch Zentrifugation zur Trennung der unterschiedlichen Blutbestandteile. Das aufbereitete Blut wird anschließend direkt an die betroffene Stelle injiziert.

Bei Knie- und Gelenkbeschwerden sowie Rückenschmerzen richtet sich der Fokus häufig auf die sogenannte PRP-Therapie (Platelet-Rich Plasma, plättchenreiches Plasma). Hier werden besonders die Blutplättchen und die darin enthaltenen Wachstumsfaktoren isoliert, da diese nachweislich zur Förderung von Geweberegeneration, Heilung und Entzündungshemmung beitragen.

Darüber hinaus wird die Wirkung auf den Knorpelstoffwechsel betont. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, entzündliche Prozesse einzudämmen sowie den natürlichen Wiederaufbau von Knorpel- und Bindegewebe zu unterstützen.

Was steckt in unserem Blut?

Blut besteht aus verschiedenen Bestandteilen mit wichtigen Aufgaben im Körper.

Die roten Blutkörperchen transportieren Sauerstoff und geben dem Blut seine typische Farbe. Die weißen Blutkörperchen – auch Leukozyten genannt – sind Teil des Immunsystems und bekämpfen Krankheitserreger wie Viren und Bakterien, sind aber auch für Entzündungen und die damit verbundenen Schmerzen verantwortlich.

Thrombozyten, also Blutplättchen, helfen bei der Blutgerinnung und sorgen dafür, dass Wunden sich schnell schließen. Sie enthalten eine hohe Menge und Konzentration an Wachstumsfaktoren, also Signalstoffen, die entscheidend sind, um Entzündungen zu regulieren, sowie den Aufbau bzw. die Regeneration eines Gewebes einzuleiten.

Alle diese Zellen schwimmen im Blutplasma, einer gelblichen Flüssigkeit, die zusätzlich Nährstoffe, Hormone und andere wichtige Stoffe transportiert.

ACP-Spritze mit aufbereitetem Plasma nach Zentrifugation zur Vorbereitung der Eigenbluttherapie.

Einsatzgebiete der Eigenbluttherapie

Die Eigenbluttherapie hat sich vor allem bei folgenden Beschwerden und Erkrankungen etabliert:

  • Kniearthrose und andere Formen der Arthrose
  • Sehnen- und Bänderverletzungen (z. B. Kreuzband, Achillessehne)
  • Chronische Entzündungen oder Reizzustände der Gelenke
  • Überlastungs- und Verschleißerscheinungen
  • Sportverletzungen wie Muskelzerrungen oder Rupturen

Die Eigenbluttherapie ist vor allem interessant für Patient:innen, die aktiv dem Gelenkverschleiß entgegenwirken wollen, um ihre Lebensqualität zu erhalten und einen Gelenkersatz möglichst lange hinauszuzögern.

Zudem gewinnt die Eigenbluttherapie auch in anderen Fachbereichen, wie der Dermatologie (z. B. zur Förderung des Haarwuchses oder bei Wundheilungsstörungen), zunehmend an Bedeutung.

Plättchenreiches Plasma (PRP) als modernes Verfahren der Eigenbluttherapie

Was ist eine PRP-Therapie?

Die PRP-Therapie (Platelet-Rich Plasma, plättchenreiches Plasma) ist eine Form der Eigenblutbehandlung, bei der das Blut der Patient:innen so aufbereitet wird, dass ein besonders hoher Anteil an Blutplättchen und Wachstumsfaktoren entsteht.

Hierzu wird das entnommene Blut zentrifugiert, um Plasma und Thrombozyten von den anderen Blutbestandteilen zu trennen. Das daraus gewonnene Konzentrat, also das plättchenreiche Plasma, wird in das betroffene Gewebe, etwa das Kniegelenk, injiziert.

Der therapeutische Effekt entsteht durch die hohe Konzentration an Wachstumsfaktoren, die die Zellregeneration und Heilungsprozesse gezielt anstoßen. PRP gilt als besonders vielversprechend bei degenerativen Gelenkerkrankungen wie Arthrose, da es den Knorpelstoffwechsel anregt und entzündungshemmend wirkt.

Viele Patient:innen berichten von einer deutlichen Reduktion der Schmerzen und einer verbesserten Gelenkfunktion nach mehreren Anwendungen.

Älterer Mann bei einer sportlichen Dehnübung im Park zur Unterstützung der Regeneration nach Eigenbluttherapie.

Vorteile der PRP-Therapie: 

  • Verwendung von körpereigenem Material, dadurch minimales Allergierisiko
  • Stimulation natürlicher Heilungsprozesse
  • Ambulante Durchführung
  • Geringe Nebenwirkungen


Weitere Infos zur PRP Behandlung finden Sie in unserem Blogbeitrag: Die PRP Behandlung erklärt: Alles rund um Platelet Rich Plasma (PRP)

Wie funktioniert die ACP-Therapie?

Die ACP-Therapie (Autologous Conditioned Plasma) ist die Form der Eigenbluttherapie, bei der die größte klinische Erfahrung und der beste Nachweis des Nutzens für Patient:innen existiert.

Durch ein spezielles Doppelkammer-Spritzensystem wird das entzündungshemmende Plasma direkt nach der Entnahme separiert und kann unmittelbar in die betroffene Region injiziert werden. Die ACP-Therapie wird gerne bei leichten bis moderaten Arthrosestadien sowie bei Sportverletzungen und Rückenschmerzen eingesetzt.

Im Vergleich zur klassischen PRP-Therapie gilt sie als noch schonender und zeitsparender, da die Aufbereitung und Injektion in einer Sitzung stattfinden und das Risiko einer Kontamination durch das geschlossene System minimiert wird.

Dies ist für die ACP-Therapie in über 170 klinischen Studien nachgewiesen.

ACP-Doppelspritzen-System für die Aufbereitung der verschiedenen Blutbestandteile für die Eigenbluttherapie.

Vorteile der Behandlung mit ACP: 

Schnelle Wirkung: Viele Patient:innen berichten bereits innerhalb einer Woche nach der ersten Anwendung von spürbarer Schmerzlinderung.

Einfach und ambulant: Die Behandlung findet direkt in der Arztpraxis statt, dauert etwa 15 bis 30 Minuten und wird in der Regel 3- bis 5-mal im wöchentlichen Abstand durchgeführt.

Gut verträglich: Die ACP-Therapie kommt ohne Kortison und andere körperfremde Stoffe aus und ist bislang frei von bekannten Nebenwirkungen. Sie kann bei Bedarf beliebig oft wiederholt werden.

Natürlich und biologisch: Die Wirkstoffe stammen aus dem eigenen Blut und sind daher zu 100 % körperverträglich. Die körpereigenen Heilungsprozesse werden gezielt aktiviert.

Steril und sicher: Das Blut wird in einem geschlossenen, sterilen System aufbereitet, geschützt vor äußeren Einflüssen und Infektionen.

Weitere Infos zur ACP-Therapie bei Arthrose finden Sie hier: Effektive ACP-Therapie bei Arthrose - Neue Behandlungswege

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen einer Behandlung mit Eigenblut

Welche häufigen Nebenwirkungen hat eine Eigenbluttherapie?

Obwohl die Eigenbluttherapie als sehr gut verträglich gilt, können, wie bei jeder Injektion, auch hier Nebenwirkungen auftreten. Diese sind meist mild, kurzfristig und selten schwerwiegend.

Zu den häufigsten unerwünschten Reaktionen zählen:

  • Schwellung, Rötung oder Druckempfindlichkeit an der Einstichstelle
  • Vorübergehende Schmerzen oder Spannungsgefühl im behandelten Gelenk
  • Leichte Blutergüsse (Hämatome)
  • In seltenen Fällen Entzündungen oder Infektionen

In vielen Fällen kann durch die gezielte Anwendung dieser Therapieformen eine Operation hinausgezögert oder sogar vermieden werden. Da ausschließlich körpereigenes Material verwendet wird, besteht kein Risiko für allergische Reaktionen oder Abstoßungsreaktionen durch Fremdeiweiße.

Dennoch sollten Patient:innen nach der Behandlung das behandelte Gelenk schonen und auf mögliche Reaktionen achten.

Wann sollte eine Eigenbluttherapie vermieden werden?

Bestimmte Bedingungen oder Vorerkrankungen können gegen die Anwendung der Eigenbluttherapie sprechen.

Sie ist nicht oder nur eingeschränkt geeignet für:

  • Akute oder chronische Infektionen im Körper
  • Blutgerinnungsstörungen oder Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten
  • Schwere systemische Erkrankungen (z. B. bestimmte Autoimmunerkrankungen)
  • Schwangere und stillende Frauen (mangelnde Daten zur Sicherheit)
  • Patient:innen mit Tumorerkrankungen oder bestimmten Bluterkrankungen

Vor der Entscheidung für eine Eigenbluttherapie sollte stets eine ausführliche Anamnese und Beratung durch einen erfahrenen Facharzt bzw. eine erfahrene Fachärztin erfolgen.

Der Einfluss der Eigenblutbehandlung auf die moderne Orthopädie

Die Eigenbluttherapie gewinnt in der orthopädischen Praxis zunehmend an Bedeutung als ergänzende Maßnahme zu invasiven Verfahren. Studien zeigen, dass sie Heilungsprozesse fördern und in bestimmten Fällen dazu beitragen kann, Operationen hinauszuzögern oder zu vermeiden.  

Häufig werden Eigenblut und Hyaluronsäure zusammen angewendet, um gezielt die körpereigenen Regenerationsprozesse zu fördern. Diese Kombination kann den Bedarf an operativen Eingriffen reduzieren und gleichzeitig die Lebensqualität der Patient:innen durch effektive Schmerzlinderung erheblich verbessern.

Die behandelnden Ärzt:innen können individuell entscheiden, welche Methode zur Erreichung optimaler Ergebnisse am besten geeignet ist.

Was kostet eine Eigenbluttherapie?

Die Kosten für eine Eigenbluttherapie variieren je nach angewendetem Verfahren, Umfang der Behandlung und individuellen Faktoren wie Anzahl der Sitzungen und Zusatzleistungen. Im Allgemeinen beginnen die Preise pro Anwendung bei ca. 120 Euro, wobei in der Regel mehrere Behandlungen notwendig sind, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Da es sich um eine alternative Heilmethode handelt, werden die Kosten im Allgemeinen nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Private Krankenversicherungen erstatten die Leistungen mitunter nach Einzelfallprüfung. Es empfiehlt sich, die Kostenerstattung vorab mit der eigenen Versicherung abzuklären.

Was sollte man vor der Behandlung wissen?

Der erste Schritt zur Eigenbluttherapie

Wer eine Eigenbluttherapie in Erwägung zieht, sollte zunächst einen Termin bei einem bzw. einer fachkundigen Orthopäd:in, Schmerztherapeut:in oder Sportmediziner:in vereinbaren. Bei diesem Termin werden die individuellen Beschwerden, bestehende Vorerkrankungen und Therapieziele besprochen.

Im Anschluss wird gemeinsam entschieden, welches Verfahren und welcher Behandlungsplan am besten geeignet sind. Die Behandlung selbst erfolgt in der Regel ambulant, sodass die Patient:innen nach kurzer Erholung wieder nach Hause gehen können.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Eigenbluttherapie

Zahlreiche wissenschaftliche Studien zur Eigenbluttherapie belegen die Wirksamkeit der ACP-Therapie bei der Behandlung verschiedenster Erkrankungen und Verletzungen – insbesondere bei Arthrose, Sportverletzungen und Rückenschmerzen.

Mann joggt auf auf einem Naturpfad mit Knieschiene und ist wieder aktiv nach einer Eigenbluttherapie.

Damit hat sich die Methode als eine besonders effektive und natürliche Alternative zu konventionellen Behandlungsansätzen etabliert.

Einen Überblick zur aktuellen Studienlage zur ACP-Therapie finden Sie unter „Referenzen“ weiter unten auf der Seite.

Wie läuft eine ärztliche Beratung zur Eigenbluttherapie ab?

Ärzt:innen mit Erfahrung in Eigenblutverfahren beraten individuell und transparent. Dabei geht es um Nutzen, Risiken und mögliche Alternativen. Auch begleitende Maßnahmen wie Physiotherapie oder Bewegung werden besprochen.

Typische Inhalte der Beratung zur Eigenbluttherapie:

  • Anamnese und Diagnose
  • Erklärung der verschiedenen Eigenblutverfahren
  • Abwägung von Nutzen und Risiko
  • Gemeinsame Festlegung der Therapieziele
  • Aufklärung über Nachsorge und begleitende Therapien

Fazit

Die Eigenbluttherapie ist bei Kniearthrose und anderen Gelenkbeschwerden sowie nach einer OP eine natürliche und schonende Option zur Schmerzreduktion und Förderung der Heilung.

Gerade in der Arthrosetherapie gilt PRP mittlerweile als eine der zentralen Säulen der Behandlung, die durch ihre nachgewiesene Wirkung weiter an Bedeutung gewinnt.

Eine fundierte Beratung durch erfahrene Ärzt:innen hilft, die Therapie sinnvoll und verantwortungsvoll einzusetzen.

Eine Ärztin berät eine ältere Patientin zur Eigenbluttherapie.

Fachärzt:innen für Eigenbluttherapie in der Nähe

Immer mehr orthopädische Praxen sowie spezialisierte Schmerz- und Sportmediziner:innen bieten Eigenbluttherapien an. Eine gezielte Onlinesuche nach Begriffen wie „Eigenbluttherapie Knie“ oder „ACP-Therapie Arthrose“ in Kombination mit dem eigenen Wohnort kann helfen, passende Ärzt:innen in Ihrer Nähe zu finden.

Wichtig bei der Auswahl sind Qualifikation, Erfahrung und eine persönliche Beratung im Vorfeld. Empfehlungen von anderen Patient:innen, Online-Bewertungen oder die Einschätzung durch Hausärzt:innen bieten zusätzliche Orientierung.

Über die Arztsuche auf unserer Website können Sie gezielt nach Fachärzt:innen für die ACP-Therapie in Ihrer Nähe suchen:

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Für was ist eine Eigenbluttherapie gut?

Was kostet eine Eigenblutbehandlung?

Wie schnell wirkt eine Eigenbluttherapie?

Wird die Eigenbluttherapie von der Krankenkasse bezahlt?

Welche Ärzt:innen bieten eine Eigenbluttherapie an?

Referenzen

Weitere Themen

Eine Gruppe von älteren Frauen macht Yoga am See.

Sport und Arthrose

Sport kann bei Arthrose eine bedeutende Rolle spielen. Sanfte Bewegungsformen wie Schwimmen oder Radfahren fördern die Gelenkfunktion und können Schmerzen lindern. Regelmäßige Aktivität unterstützt die Gesundheit der Gelenke, daher bietet die richtige Balance zwischen Bewegung und Schonung hilfreiche Ansätze für Arthrosepatient:innen.

Zum vollständigen Blogartikel
ACP-Doppelspritze von Arthrex für die Herstellung von ACP bzw. PRP für die PRP Behandlung.

Die PRP Behandlung erklärt: Alles rund um Platelet Rich Plasma (PRP)

Die PRP Behandlung ist eine Form der Eigenbluttherapie, die plättchenreiches Plasma zur Förderung der körpereigenen Heilung nutzt. Anwendung findet sie vor allem bei Arthrose, Sehnen- und Muskelverletzungen sowie in der Sportmedizin. Die Methode gilt als gut verträglich, wirksam und schnell durchführbar.

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